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Das Kreuz abzuhängen, war ein falsches Signal – wir müssen unsere Werte nicht verstecken“

KKV-Bundesvorsitzender Josef Ridders äußert sich zum fehlenden Kreuz im Friedenssaal beim G7-Gipfel in Münster

Wenn die Außenminister der sieben führenden Industrienationen der Welt zusammenkommen, stehen die großen Themen auf der Agenda. Besonders in Zeiten, in denen wieder Krieg in Europa herrscht und eine Pandemie die Welt nicht loslässt, kommt diesen Treffen eine große Bedeutung zu. Neben richtungsweisenden Beschlüssen gehören auch aussagekräftige Bilder zu den Verhandlungen. Dabei ist nicht nur den Münsteranern das Fehlen des Kreuzes im Friedenssaal aufgefallen, was viel Kritik hervorbringt. Auch der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders kann die Maßnahme nicht verstehen.

Der Friedenssaal im Rathaus Münster: Hier ist das Ende einer der größten und brutalsten Kriege des Kontinents beschlossen worden. Der Westfälische Frieden beendete drei Jahrzehnte der Gewalt und gab den Menschen Hoffnung für die Zukunft. Hoffnung, die auch heute, wo in der Ukraine wieder Krieg herrscht, ersehnt wird. Kein Wunder, dass sich die G7-Außenminister Anfang November, an diesem historischen Ort zu ihrem Gipfel zusammengefunden haben. Anstatt über Beschlüsse gegen die Probleme der Welt wird, zumindest in Deutschland, das Fehlen des Kreuzes im Friedenssaal moniert und breit diskutiert.

Auch Josef Ridders, Bundesvorsitzender des KKV, der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, bewertet die Entfernung des Kreuzes kritisch. „Jedes religiöse Symbol steht für mehr als nur eine Glaubensgemeinschaft“, hält er fest. „Das Kreuz ist ein Zeichen der Versöhnung, Toleranz, Achtung und Respekt. Christliche Werte, deren Integration ins tägliche Leben ein wichtiger Eckpfeiler für unseren Verband aber auch für unsere Gesellschaft sind.“

Schon die Wahl des Münsteraner Friedenssaales als Verhandlungsort war lange Zeit umstritten.  “Ich freue mich aber, dass letztlich doch dieser symbolträchtige Ort bestätigt wurde”, begrüßt Ridders die Entscheidung „Dieses Jahr ist von einem Krieg geprägt, den wir lange nicht für möglich angesehen haben. Daher sehe ich es als ein großes Zeichen, dass die Chefdiplomaten der größten Industrienationen an einem Ort gekommen sind, wo einer der größten Katastrophen Europas beendet worden ist.“ Das Kreuz im Friedenssaal gehört für ihn auch zur Friedenssymbolik. „Unter diesem Zeichen sind Christen zusammengekommen und haben das in die Wege gebracht, was der Glaube ihnen lehrt: Frieden.“

„Unsere Geschichte, unsere Werte und auch unsere christliche Prägung sind Teil des Gipfels und wir haben keinen Anlass, unsere Gesellschaftskultur, die von Offenheit und Respekt geprägt ist, zu verstecken.“

Ebenso sieht er im Kreuz ein Zeichen für die Kultur und Geschichte unseres Landes. „Auch wenn die Entwicklung der Mitgliedszahlen der Kirchen in Deutschland und jede berechtigte Kritik etwas anderes sagen: Das Christentum ist ein wichtiger Faktor in unserer Kultur und hat seit über 1.000 Jahren die Geschichte und Teils die Geschicke Deutschlands mitbestimmt“, sagt Ridders. Ein internationaler Gipfel, der auch Medienvertreter aus der ganzen Welt anlockt, sei eine Möglichkeit des Gastgeberlandes, die eigene Geschichte, Werte, Kultur und Bräuche darzustellen. „Unsere Geschichte, unsere Werte und auch unsere christliche Prägung sind Teil des Gipfels und wir haben keinen Anlass, unsere Gesellschaftskultur, die von Offenheit und Respekt geprägt ist, zu verstecken.“

Die Entfernung des Kreuzes wertet Josef Ridders als unüberlegte Reaktion und falsches Signal. Natürlich muss man respektieren, wenn Menschen Vorbehalte gegen den Glauben oder die Kirche haben. Denn unter dem Zeichen und im Namen Gottes seien auch schlimmste Gräueltaten begangen worden. „Das streitet niemand ab“, so der KKV-Bundesvorsitzende. „Aber das Christentum steht auch für viel Hilfe, Uneigennützigkeit und Nächstenliebe, die auch heute häufig auf der Erde fehlen. Das darf bei jeder Offenheit und Berücksichtigung von Meinungen und Lebenseinstellungen nicht vergessen werden“, hält er abschließend fest.

Medieninformation

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KKV-Bundesverband will mit „Mykola“ Flüchtlingen helfen

Online-Plattform soll insbesondere ukrainischen Kindern die erste Zeit in Deutschland erleichtern

mij-drug-mykola.de     mein-freund-mykola.de

Bundesvorsitzender Josef Ridders: „Sprachbarrieren sind oft die höchste Hürde“ –
KKV-Portal soll auch Helferinnen und Helfern die Arbeit erleichtern

E S S E N . Mykola – auf Deutsch „Nikolaus” – ist ein süßer kleiner Wildschwein-Frischling. Die Figur aus der Feder der Kinderbuchillustratorin Eva Künzel ist das Maskottchen des Internetauftritts mij-drug-mykola.de bzw. mein-freund-mykola.de, welchen der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) jetzt online geschaltet hat. Am Mittwoch drückte der Bundesvorsitzende Josef Ridders in Essen den virtuellen Startbutton und schaltete damit die Internetseiten für das Hilfsangebot des KKV frei. „Wir haben ein Projekt gesucht, durch das wir den ukrainischen Kriegsflüchtlingen ganz praktisch helfen können. Entstanden ist ein digitales Hilfsangebot, das zweisprachig gestaltet sowohl den ukrainischen Gästen in Deutschland wie auch den vielen freiwilligen deutschen Helferinnen und Helfern insbesondere beim Abbau der Sprachbarrieren helfen kann. „Durch Inhalte und Gestaltung wollen wir speziell den ukrainischen Kindern aktiv helfen, sich bei uns schneller zurecht zu finden.“

Es ist gerade etwas mehr als zwei Monate her, dass sich das Leben in der Ukraine von heute auf morgen geändert hat. Am 24. Februar 2022 begann Russland einen großangelegten kriegerischen Überfall. Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlene Invasion eskalierte den seit 2014 schwelenden russisch-ukrainischen Krieg.

Viele Familien sahen sich seither gezwungen ihre Heimat zu verlassen und woanders – zumindest vorübergehend – ein neues, sicheres Zuhause zu suchen. Mindestens 5,9 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind seitdem auf der Flucht. Von ihnen sind fast 400.000 in Deutschland angekommen. Viele von ihnen sind Kinder, die sich häufig nur mit ihren Müttern und Geschwistern in Richtung Westen aufgemacht haben.

Ridders: „Als Christen sollte es für uns eine Selbstverständlichkeit sein, den Menschen zu helfen, die durch den ungerechtfertigten Angriffskrieg leiden!“

„Für uns als Christen sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, den Menschen zu helfen, die durch diesen ungerechtfertigten Angriffskrieg leiden“, stellt Josef Ridders in einer am Mittwoch veröffentlichten Medieninformation fest. Viele KKV-Mitglieder würden sich bereits vor Ort zum Beispiel in ihren Kirchengemeinden in ehrenamtlichen Projekten aktiv engagieren. Deshalb habe man in den Gremien des Bundesverbandes nach einer Idee gesucht, die überregional insbesondere den Flüchtlingskindern, die nach Deutschland gekommen sind, helfen sollte.

„Wenn man in ein fremdes Land kommt, dessen Sprache man nicht versteht, dessen Kultur einem unbekannt ist und dessen Schrift auch noch anders ist als die eigene, dann kann das schon Angst machen“, stellt sich Ridders vor. „Wir können den Menschen aus dem Kriegsgebiet ihr Leid und ihre Schmerzen nicht mindern und wir können auch die vielen schlimmen Erinnerungen nicht auslöschen“, stellt Ridders fest, „Aber wir wollen gute Gastgeber sein, die den Flüchtlingen in dieser schweren Zeit ein Zuhause bieten.“

„Mykola lädt zu einer spielerischen Reise durch Deutschland und die deutsche Sprache ein.“

Mykola lädt deshalb auf seiner Internetseite zu einer bunten und abwechslungsreichen Reise durch Deutschland ein. Zweisprachig werden kindgerecht Landschaften und Kultur erklärt. In einem Ratgeber können virtuelle Besucher zudem erfahren, welche Aufgaben zum Beispiel Polizei und Feuerwehr haben, wer bei Schmerzen hilft oder was im Rathaus passiert. Ein kleines Wörterbuch – nach Themen unterteilt – kann zudem den Alltag erleichtern. Ausmalbilder sollen bei den ganz Kleinen für etwas Abwechslung und Kurzweil sorgen.

„Alle Inhalte sind so aufbereitet, dass sie auch in einem PDF-Dokument heruntergeladen werden können“, erläutert Ridders. So könnten nicht nur die Familien und Kinder das Onlineangebot nutzen, sondern auch freiwillige Helferinnen und Helfer, Erzieherinnen und Erzieher in der Kita oder auch Lehrerinnen und Lehrer in der Schule. „Das Angebot, mit dem Mykola nun an den Start gegangen ist, soll eine erste Grundlage für die Internet-Plattform sein. „Wir wollen in den nächsten Wochen und Monaten noch weitere Inhalte recherchieren, übersetzen und veröffentlichen“, verspricht der KKV-Bundesvorsitzende.

„In nur wenigen Wochen von der Idee bis zum Start.“

Sein Dank gilt allen beteiligten Helferinnen und Helfern. Von der ersten Idee bis zum Online-Angebot sind wenige Wochen vergangen. „Das ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen und das Engagement von der Illustratorin über die Übersetzerin bis zum Programmierer deutlich über das übliche Maß hinaus geht.“

Medieninformation   Logo Mitmensch mit Herz – Ukraine

Jeder kann helfen!

Wer das KKV-Projekt „Mykola“ unterstützen möchte, der ist herzlich eingeladen einen finanziellen Beitrag zur inhaltlichen und technischen Weiterentwicklung der Plattform zu spenden. Der KKV Bundesverband hat hierfür ein Spendenkonto eingerichtet. Spendenquittungen können auf Wunsch ausgestellt werden:

 

IBAN:             DE84 3606 0295 0011 1400 41

Bank:             Bank im Bistum Essen

Empfänger:   KKV-Bundesverband

Betreff:          KKV hilft – Projekt „Mykola“

 

 

Herzliche Einladung zu unserem nächsten virtuellen Friedensgespräch

Thema:

Mali: Bleiben oder Gehen?
Donnerstag, 18.00 – 19.00 Uhr

Das sicherheitspolitische Engagement der EU im zentralen Sahel – theologisch-ethische Reflexionen

Die Ereignisse der vergangenen Monate in Mali und in der Ukraine haben das sicherheitspolitische Engagement der EU im zentralen Sahel auf eine neue Weise mit der europäischen Systemrivalität verbunden! Vor allem im Kalten Krieg, aber auch danach gab und gibt es Stellvertreterkriege. Dabei ging und geht es um Macht und Einfluss. Der richtige Letztreferenz ist aber der betroffene Mensch, sind die betroffenen Menschen: Und einzig um ihretwillen darf es auch um Gestaltungsmacht gehen.

Priester Dr. Marco Schrage, Projektleiter Europäische Außen- und Sicherheitspolitik, war selbst als Militärpfarrer im Einsatz in Mali. Er wird ein Impuls-Referat zum Thema halten. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Bitte melden Sie sich per E-Mail bis zum 3. Mai an. Sie erhalten dann im Vorwege einen Zoom-Link zugeschickt.

Geben Sie diese Einladung auch sehr gerne an interessierte Menschen weiter.

Die Katholische Friedensstiftung fördert Projekte des Instituts für Theologie und Frieden, wie dieses „Europäische Außen- und Sicherheitspolitik“. Aber auch andere wie Ethik im militärischen Einsatz, Friedenskonsolidierung, Frieden für Afrika und ein humanitäres Zentrum in der Ukraine. Bitte unterstützen Sie uns (erneut), damit wir diese wichtige Arbeit für den Frieden auch weiterhin machen können. Oder kennen Sie Unternehmen oder Menschen, die auf unsere Arbeit ansprechbar sind? Herzlichen Dank.

Herzliche Grüße,

Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven

& Tanja Höfert, Geschäftsführerin

 

Katholische Friedensstiftung

Herrengraben 4

20459 Hamburg

Tel.: 040 / 37 50 30 – 40

Mobil: 0175 – 721 6007

Fax: 040 / 37 50 30 – 88

Mail: hoefert@katholische-friedensstiftung.de

www.katholische-friedensstiftung.de

 

Frieden muss gestiftet werden!

Bankverbindungen Katholische Friedensstiftung:

Pax-Bank

IBAN: DE41 3706 0193 6005 6530 19

Bank im Bistum Essen

IBAN: DE42 3606 0295 0000 2020 10

Bank für Kirche und Caritas

IBAN: DE73 4726 0307 0012 0985 00

 

Katholikentag in Stuttgart

Mit Riesenschritten nähern wir uns dem 102. Deutschen Katholikentag, der vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart stattfinden wird.

Er behandelt Ihre Themen und zeugt vom großen Engagement und der Kreativität des Laienkatholizismus in Deutschland. Seien Sie vom 25. bis 29. Mai in Stuttgart dabei.

Katholikentag

 

 

 

Streichung des § 219a ist Misstrauens-erklärung an die Schwanger-schaftsberatung

KKV Bayern kritisiert Gesetzesinitiative der Bundesregierung

„Die vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzesinitiative zur Streichung des § 219a im Strafgesetzbuch ist eine Misstrauenserklärung für die Arbeit der Schwangerschafts­beratungsstellen“, kritisiert der KKV Bayern Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. Zur Begründung werde der Eindruck erweckt, als könnten sich Frauen nicht neutral und sachlich über Möglichkeiten der Abtreibung informieren, wenn Ärzte ihnen die Informationen nicht zur Verfügung stellen dürfen. „Dass die Schwangerschaftsberatungsstellen den gesetzlichen Auftrag zur umfassenden Beratung haben, wird dabei unerwähnt gelassen“, sagt der Landesvorsitzende Dr. Klaus-Stefan Krieger. „Ebenso wie die Tatsache, dass die Beraterinnen Klientinnen nicht erst dann beraten, wenn diese zur Beendigung ihrer Schwangerschaft entschlossen sind.“

Krieger weist außerdem darauf hin, dass die Schwangerschaftsberatungsstellen ihre Beratung kostenfrei anbieten: „Ärzte haben – notwendiger Weise – eine Gewinnerzielungsabsicht. Das haben die Beratungsstellen nicht.“ Zudem gebe es durch die unterschiedlichen Träger bei den Beratungsstellen eine weltanschauliche Vielfalt.

Darüber hinaus befürchtet der KKV Bayern, dass die Streichung des § 219a nur den Auftakt zu einer völligen Freigabe der Abtreibung darstellt. „Auch wenn der Bundesjustizminister sagt, am Schutzkonzept für das ungeborene Leben werde nichts geändert, gibt es in der öffentlichen Diskussion und auch aus den Reihen der Regierungskoalitionäre Stimmen, die die Abschaffung des § 218 fordern“, moniert Krieger.

Für in sich unlogisch hält Krieger auch das Vorgehen der Bundesregierung in medizinethischen Fragen: „Bei der Impfpflicht, die einen weit geringeren Eingriff in die Grundrechte darstellt, wagt die Regierung es nicht, einen Gesetzentwurf vorzulegen, und erwartet von den Parlamentariern fraktionsübergreifende Initiativen. In einer Frage, bei der es um das Recht auf Leben geht, hat die gleiche Regierung nichts Eiligeres zu tun, als mit einem Gesetz vorzupreschen.“

Pressemitteilung des Landesverbandes Bayern

KKV fordert einheitliche Regelungen für Weihnachtsgottesdienste

MEDIENINFORMATION vom 15. Dezember 2021

KKV fordert einheitliche Regelungen für Weihnachtsgottesdienste:

„Die Gläubigen müssen klar wissen, wann sie zum Beten kommen dürfen.“

E S S E N .  Weihnachten ist eines der hohen Feste im Christentum. Für viele Gläubige und ihre Familien gehört der Besuch eines Weihnachtsgottesdienstes ebenso dazu, wie das Singen von Weihnachtsliedern oder der Festschmaus mit Familienmitgliedern. Nachdem im letzten Jahr fast komplett auf Gottesdienste zu Weihnachten verzichtet werden musste, ist es jetzt dank Impfungen und Testmöglichkeiten wieder möglich, gemeinsam die Geburt Jesu auch in der Kirche zu feiern. Welche Regeln beim Besuch der Kirche aber greifen, ist von Bistum zu Bistum, teilweise von Pfarrgemeinde zu Pfarrgemeinde unterschiedlich. „Das ist das falsche Signal“, ist sich Josef Ridders, Vorsitzender des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) in einer jetzt in Essen veröffentlichen Pressemitteilung sicher und fordert: „Die Gläubigen müssen klar wissen, wann und unter welchen Bedingungen sie zum Beten kommen dürfen. Vor dieser Entscheidung und Abwägung dürfen sich die Verantwortlichen in den Bistümern nicht weiter drücken.“

Geht es in den Familiengottesdiensten mit Krippenspiel oder in die Christmette? Vielleicht auch in die Morgenmesse am 1. Weihnachtstag oder doch eher abends am 2. Weihnachtsfeiertag zum Abschluss des Weihnachtsfests? Der Kirchenbesuch zu Weihnachten ist für viele Christen eine liebgewonnene Tradition – gerade nachdem viele Christen 2020 darauf verzichten mussten. Die Möglichkeiten zum Testen und die Impfungen gegen das Virus sorgen dafür, dass jetzt wieder Weihnachtsgottesdienste grundsätzlich erlaubt sind. Eine Nachricht, die den KKV-Bundesvorsitzenden Josef Ridders freut: „Die Geburt von Jesus Christus ist für Christen eines der wichtigsten Feste, weswegen es nur allzu verständlich ist, dass gerade dann die Kirchenbänke voll sind.“

Weniger Verständnis hat er für die unterschiedlichen Regelungen zur Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen für die Gottesdienste „Es ist richtig und wichtig, dass wir weiterhin vorsichtig bleiben“, betont der KKV-Bundesvorsitzende. „Allerdings vermisse ich die Einheitlichkeit der Regelungen.“ In jedem (Erz-)Bistum herrschen nach stichprobenartigen Recherchen des Verbandes eigene, unterschiedliche Schutzmaßnahmen. Viele Punkte seien zwar ähnlich, aber dennoch gibt es erhebliche Unterschiede im Detail. „Trage ich eine Maske, oder nicht? Findet der Gottesdienstbesuch unter 3G- oder 2G-Regeln oder gar ohne Einschränkungen statt? Darf die Gemeinde singen? Muss ich mich zum Gottesdienst anmelden? „Das sind Fragen, die einheitlich und leicht verständlich beantwortet werden müssen, bevor ich Weihnachten die Kirche besuche. Eine klare Antwort darauf lässt sich aber nicht finden und das überfordert viele Menschen“, stellt Ridders fest und befürchtet, dass viele Gläubige deshalb auf den Besuch der Messe verzichten könnten.

„Verantwortungen wird nach unten delegiert“

Um ein wenig Einheitlichkeit hätten sich beispielsweise die Bistümer in Nordrhein-Westfalen bemüht. Die fünf Bistümer zwischen Rhein und Ruhr haben sich auf einheitliche Schutzmaßnahmen für ihre Gottesdienste ausgesprochen. Damit ende aber auch bereits die Entschlossenheit, sagt Ridders. „Die Bistümer belassen es bei Empfehlungen für die Pastoralen Räume und Pfarrgemeinden.“

Auch außerhalb von Nordrhein-Westfalen wird dieses Vorgehen von den (Erz-) Bistümern vielfach praktiziert. Häufig wird dieses mit der besseren Kenntnis der Gemeindeverantwortlichen mit den Umständen vor Ort argumentiert. „Es ist gut, dass die Pfarrgemeinden einbezogen werden“, meint der KKV-Bundesvorsitzende. „Die unverbindlichen Empfehlungen sind ein Delegieren der Verantwortung nach unten. Ehrenamtliche Helfer und Seelsorgeteams vor Ort brauchen Unterstützung und Rückendeckung von ihren Bistümern. Ein gemeinsam erstelltes Konzept, das klar kommuniziert wird, ist da der bessere Weg.“

Die (Erz-)Bischöfe müssen deutlicher werden!

Es liege an den (Erz-)Bischöfen als oberste Geistliche der (Erz-)Diözesen, hier ein klares Wort zu sprechen. „Wenn ich sehe, dass viele Diözesen in ihren Empfehlungen auch sagen, dass die Ungeimpften nicht ausgeschlossen werden dürfen, kann das falsch verstanden werden“, macht Ridders deutlich. Dabei ginge es nicht um diejenigen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, sondern um diejenigen, die sich aus „fadenscheinigen Gründen dem solidarischen Akt der Impfung verweigerten“.

„Die meisten Diözesen in Deutschland engagieren sich aktiv in der Impfkampagne und auch viele Bischöfe in Deutschland haben sich positiv zur Schutzimpfung gegen das Covid19-Virus geäußert und diese als christliche Nächstenliebe definiert.“ Sehe man diese Aussagen nun im Zusammenhang mit den Empfehlungen zu Weihnachten, führe die Unklarheit bei den Schutzmaßnahmen die Impfempfehlungen der Kirche ad absurdum.

„Die Schutzimpfung sollte gerade zu Weihnachten eine christliche Selbstverständlichkeit der Nächstenliebe sein, die nicht in Frage gestellt werden darf“.

„Ich verstehe die Bischöfe, wenn sie zum Weihnachtsfest jeden Gläubigen zur gemeinsamen Messe einladen wollen. Trotzdem dürfen sich die Kirchen nicht zu sehr von den allgemeinen Bestimmungen entfernen und auf eine Sonderrolle pochen. 3G sollte das Minimum sein.“ Der verständliche Wille, möglichst alle im Gottesdienst zu erreichen, berge daher auch große Gefahren, missverstanden zu werden. „Die Schutzimpfung sollte gerade zu Weihnachten eine christliche Selbstverständlichkeit der Nächstenliebe sein, die nicht in Frage gestellt werden darf“.

Unterm Strich zieht Josef Ridders eine Parallele zu den allgemeinen Bestimmungen in den Lockdown-Phasen. „Im Lockdown waren häufig Beschwerden über die Uneinheitlichkeit der Bestimmungen zu hören. Das kann heute auch bei einem Flickenteppich unterschiedlicher Verordnungen für die Weihnachtsgottesdienste wieder passieren.“ Das führe unter Umständen mit dazu, dass die Kirchen Weihnachten leer bleiben. „Wenn jede Pfarrgemeinde eigene Regelungen hat, kann das Gläubige verwirren, verunsichern und vom Besuch abschrecken“, sagt Ridders und mahnt abschließend: „Es muss eindeutig sein, welche Regelungen gelten und welche nicht. Am besten bundesweit einheitlich! Aus dieser Verantwortung darf man die Bistumsleitungen nicht entlassen und jede Entscheidung verwässert die Position der katholischen Kirche zu den weiteren Corona-Schutzmaßnahmen.“

Medieninformation

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst vertraut auch „auf Gottes Hilfe“

MEDIENINFORMATION vom 9. Dezember 2021

Vorabveröffentlichung aus dem KKV-Mitgliedermagazin „Neue Mitte“:

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst vertraut auch „auf Gottes Hilfe“

E S S E N / D Ü S S E L D O R F .  „Für mich ist das eine Frage des Miteinanders und der Art und Weise, wie wir mit unserem Gegenüber umgehen. Der Mensch ist Ebenbild Gottes. Das ist Grundlage unserer Politik als Christdemokraten.“ Mit diesen Worten beschreibt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst in einem am Donnerstag in Essen vorab veröffentlichten Beitrag des Magazins „Neue Mitte“ des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) einen Teil seines persönlichen Wertesystems, welches in im alltäglichen Umgang mit seinen Mitmenschen prägt. „Der Mensch muss seine Würde nicht erwerben, sondern hat sie von Anfang an bis zu seinem Ende“, betont Wüst weiter. Dieses Fundament helfe, Politik zu machen, die den Menschen immer wieder in den Mittelpunkt rücke. „Deshalb versuche ich jeden Tag, wertschätzend mit meinen Mitmenschen umzugehen und sie respektvoll zu behandeln.“

Hendrik Wüst ist bekennender Katholik. Die Formel bei der Vereidigung als neuer Ministerpräsident in NRW beendete er mit den Worten: „So wahr mir Gott helfe.“ Der gebürtige Münsterländer machte noch nie einen Hehl daraus, dass er im christlichen Glauben groß geworden ist und ihm sein Glaube bis heute ein stabiles Wertesystem vermittle und er danach handele.

Natürlich gelänge auch ihm das nicht immer, gibt der 46-jährige Christdemokrat im Gespräch mit der „Neuen Mitte“ durchaus selbstkritisch zu. „Der Mensch ist fehlbar, ich auch. Das sollte uns alle demütig machen und uns eine gesunde Portion Selbstzweifel mitgeben auch gegenüber den Positionen, die in der Politik bisweilen sehr selbstbewusst vorgetragen werden“, stellt Wüst fest. „Das Wissen um die eigene Fehlbarkeit heißt für mich, Mut zu haben, Fehler zuzugeben und einzugestehen, dass man seine Position revidieren muss.“

„Mir steht es nicht zu, der Kirche Ratschläge zu erteilen.“

Dass sein Bekenntnis zur katholischen Kirche aber im politischen Geschäft auch immer wieder für Diskussionen über die Institution und insbesondere über die Rolle der Amtskirche sorge, sei für Wüst nicht neu. Auf die Frage, was er der Kirche in der augenblicklichen Situation raten würde stellt er fest: „Mir steht es nicht zu, der Kirche Ratschläge zu erteilen. Aber ich stelle fest, dass sich die Kirche und die Politik in einem wesentlichen Punkt unterscheiden: Der Politiker muss seine Positionen immer am Leben und an der Lebenswirklichkeit der Menschen und an gesellschaftlichen Veränderungen ausrichten.“

Tue er das nicht ausreichend, diene er irgendwann nur noch zunehmend hohlen Programmsätzen, aber nicht mehr den Menschen. Tue er es allzu gleichgültig, werde der Politiker in seiner Rolle zu beliebig. „Mir scheint es, dass es für die Kirche noch schwieriger ist, hier das rechte Maß zu finden. Kirche denkt und handelt in ganz anderen Zeiträumen.“ Wahlperioden, wechselnde Stimmungen, Moden, Umfragen, tagespolitische Aufreger – all das spielte für die Kirche keine Rolle. Das sei auf den ersten Blick vielleicht eine Schwäche, aber es könne auch ein „großer Schatz“ sein, betont Wüst. „Ich glaube, unsere Gesellschaft profitiert von einer Stimme, die in anderen Horizonten denkt und das Handeln an unverrückbaren, weil unveräußerlichen Positionen, ausrichtet.“

Zugleich sieht Hendrik Wüst aber zwischen den kirchlichen Strukturen und der Politik durchaus auch Parallelen. Veränderungen zu bewirken, bedeute auch in der Politik zunächst „das Bohren dicker Bretter“, so der Ministerpräsident. „Politik heißt immer, Kompromisse zu schließen, aufeinander zuzugehen, sich zu einigen und die eigenen Positionen auch mal infrage zu stellen – und dabei gleichzeitig den eigenen Kompass nicht zu verlieren. Nur so kann Gemeinsamkeit, Zusammenhalt gelingen. Eine Welt voller Rechthaber ist eine Welt voller Einzelgänger, aber keine Gemeinschaft.“

Zur Information:

Der gesamte Bericht erscheint in der Weihnachtsausgabe des bundesweiten Mitgliedermagazins „Neue Mitte“ des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V., Essen. Bitte fordern Sie die PDF-Datei unter kontakt@conversiopr.de per Mail an.

In der aktuellen Ausgabe finden Sie zudem auch ein Interview mit dem Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch zum bevorstehenden Weihnachtsfest, aus dem Sie gerne zitieren dürfen.

Medieninformation

Auszug NEUE MITTE 4.2021