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KKV: „Corona-Hilfe muss unbürokratisch und nachhaltig sein!“

By 12. März 2020 No Comments

Auch Einzelunternehmer, Freiberufler, kleine und mittelständische Unternehmen beschützen und wirkungsvoll unterstützen

Essen. „Auch Einzelunternehmen, Freiberufler, kleine und mittelständische Unternehmen müssen vor den Auswirkungen der Corona-Krise geschützt werden. Es ist ein Akt der Solidarität, dass wir diese Unternehmer nicht im Regen stehen lassen dürfen“, fordert der Bundesvorsitzende des KKV (Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V., Essen), Josef Ridders, in einer jetzt veröffentlichten Pressemitteilung. „Bedenken wir zum Beispiel die Situation eines Schaustellers, der nicht selten mit seiner ganzen Familie einen Betrieb betreibt. Die Veranstaltungsverbote aufgrund des Corona-Virus können ihn schnell dahinbringen, dass seine Existenz gefährdet ist“, stellt Ridders beispielhaft dar. „Da hilft auch kein Kurzarbeitergeld oder Steuerstundungen – da muss eine schnelle, unbürokratische und nachhaltige Unterstützung gewährt werden.“

Die Corona-Krise sei in ihren Auswirkungen bisher einmalig und beispiellos. „Für die Bewältigung ist das konsequente und verantwortungsvolle Handeln zur Eindämmung des Virus alternativlos. Ebenso sollten wir die ökonomischen Folgen und Auswirkungen bedenken und versuchen diese in Maßen zu halten.“ Ridders betont in diesem Zusammenhang, dass die Verantwortung und Solidarität des Staates sich nicht auf große und wichtige Unternehmen und Branchen reduzieren dürfe. „Die Einzelunternehmer, Freiberufler sowie kleine und mittelständische Unternehmen sind das Fundament der Wirtschaft. Sie gehen für ihre Unternehmen und Mitarbeitenden nicht selten Risiken ein, die ihre eigene Existenz in Frage stellen können. Ihnen gilt sowohl seitens der Politik aber auch der Gesellschaft Dank, Anerkennung und Respekt“, stellt der Vorsitzende des katholischen Wirtschafts- und Sozialverbandes fest. Wenn jetzt solche Krisen wie das „Corona-Virus“ diesen Menschen die wirtschaftliche Basis entzögen, so ist es einerseits moralische Verpflichtung, anderseits wirtschaftspolitische Selbstverständlichkeit des Staates auch ungewöhnliche Wege zur Rettung und Sicherung der unternehmerischen Existenzen zu gehen.

Ridders schlägt zum Beispiel ein unkompliziertes Förderprogramm mit Hilfe der Landesbanken vor, durch das Kredite zur Erhaltung des laufenden Geschäftsbetriebes verbilligt und abgesichert werden können und deren Summen durch die Zahlung einmaliger Fördergelder aufgestockt werden. „Ein unbürokratisches Antragssystem, welches auf einer breiten Informationskampagne ruht, birgt sicherlich die Gefahr auch Unternehmen zu fördern, die auch ohne Corona in die Krise gerutscht werden“, billigt Ridders Kritikern zu. Doch dieses Risiko müsse man aufgrund der aktuellen Situation eingehen.

„Wer glaubhaft nachweisen kann, dass ihm die Ereignisse rund um das Corona-Virus – wie zum Beispiel prophylaktische Veranstaltungsabsagen – wirtschaftlich geschadet haben, der sollte grundsätzlichen Anspruch auf die Unterstützung haben“, so Ridders weiter. So könne man mit vermutlich verhältnismäßig kleinen Summen große Hilfe leisten. Der KKV fordert abschließend den Bundeswirtschaftsminister auf, im Umfeld der bevorstehenden europäischen Handelsministerkonferenz auch auf europäischer Ebene entsprechende Fördermaßnahmen zu prüfen. „Auch viele kleine und Kleinstunternehmen sind mittlerweile grenzüberschreitend in der EU tätig und auch dort muss nachhaltige Hilfe geleistet werden.“