Monthly Archives

März 2021

KKV Bundesvorsitzender kritisiert “das Gefühl von Willkür”

„Deutschland einig Freizeitland“

KKV fordert von der katholischen Amtskirche sich jetzt für bundesweit einheitliche und verlässliche Regelungen zum Beispiel für Gottesdienste einzusetzen

Essen. „Enttäuscht, voller Unverständnis und auch frustriert“ zeigt sich der Vorsitzende des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V., Josef Ridders, von den Berliner Beschlüssen zur Corona-Pandemie. „Ich verstehe diese Entscheidungen nicht mehr. Ich gönne jedem Buchladen, dass er wieder öffnen darf. Aber ich verstehe nicht, warum es im Einrichtungshaus gefährlicher sein soll“, resümiert er. „Bei mir drängt sich bei den Entscheidungen das Gefühl von Willkür auf. Funktionierende Hygienekonzepte und der gesunde Menschenverstand scheinen wieder einmal keine Rolle gespielt zu haben. Stattdessen fordert die Politik Terminvereinbarungssysteme, fragwürde Testdokumentationen und setzt auf digitale Rückverfolgung mittels Systeme, die zum Teil noch nicht einmal fertig entwickelt, geschweige denn getestet sind.“

 

Seinen Eindruck von den Berliner Beschlüssen fasst Ridders deshalb in einer Pressemitteilung zudem unter der Überschrift „Deutschland einig Freizeitland“ zusammen: „In jedem deutschen Büro kann jederzeit eindeutig nachvollzogen werden, wer mit wem wann zusammensitzt. Warum müssen wir also nun Museen und Zoologische Gärten öffnen, aber die Arbeitnehmer weiterhin ins Homeoffice schicken? Es ist doch nicht zu begründen, warum wir morgens nicht arbeiten gehen, uns aber abends zum Feierabendbier treffen dürfen“, stellt er fest.

Von den Verantwortlichen in der katholischen Kirche fordert Ridders zeitnah bundesweit in den Dialog mit den Landesregierungen und anderen Glaubensgemeinschaften einzutreten, um einheitliche und verlässliche Regelungen zum Beispiel für das Feiern von Gottesdiensten, Hochzeiten oder auch Beerdigungen zu vereinbaren. „Die Gläubigen müssen wieder das Gefühl bekommen, das Kirche mehr als nur eine virtuelle Freizeitbeschäftigung ist. Viele Menschen möchten – gerade zu Ostern – wieder gemeinsam Gottesdienst feiern. Mit dem Frühjahr können diese ja auch wieder unter freiem Himmel stattfinden“, erläutert Ridders. „Seelsorge und Verkündigung kann dauerhaft nicht nur digital stattfinden. Ein bundesweiter Flickenteppich mit individuellen Regelungen ist aber keine Lösung. Die Amtskirche darf ehrenamtliche Gremien und Seelsorger vor Ort nicht mit der Verantwortung alleine im Regen stehen lassen.“

Pressemitteilung