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Juni 2021

KKV-Bundesvorsitzender Ridders fordert konstruktive Zusammenarbeit mit den Medien

DJV-Bundesvorsitzender Überall kritisiert Kardinal Woelki im KKV-Küchentalk:

„Wer immer provoziert, muss sich nicht wundern, wenn er meist im Feuer steht!“

KKV-Bundesvorsitzender Ridders fordert konstruktive Zusammenarbeit mit den Medien – „Katholiken sind es leid, sich immer für die Amtskirche rechtfertigen zu müssen.“

E S S E N / H A M M . „Es ist nicht die Schuld der Medien, dass die katholische Kirche in Köln und insbesondere Kardinal Woelki in der öffentlichen Kritik stehen. Wenn man die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten mit fragwürdigen Mitteln versucht zu erschweren oder zu verhindern, dann muss man sich nicht wundern, wenn diese ihrem Auftrag mit noch mehr Motivation nachgehen. Wer immer provoziert, der muss sich nicht wundern, wenn er meist im Feuer steht“, resümiert der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Prof. Dr. Frank Überall, während des zweiten Online-Küchentalks „Himmel & Erde“ des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) am Mittwochabend in Hamm.    

Bereits in den vergangenen Wochen äußerte sich der Verbandsvorsitzende, Journalist und Wissenschaftler mehrfach zu den Vorgängen im Erzbistum Köln. So unterstellte Überall dem Erzbistum und damit Kardinal Woelki ein mangelhaftes Aufklärungsinteresse. Im KKV-Küchentalk brachte er es auf den Punkt: „Mir scheint es fast so, als wenn sich Teile der Kölner Amtskirche mit mehr Motivation damit beschäftigen, die freie und unabhängige Berichterstattung über die Vorkommnisse im Erzbistum zu erschweren oder gar zu verhindern, als die internen Probleme aufklären zu wollen.“

Mit durchaus fragwürdigen Mitteln werde Journalistinnen und Journalisten die Arbeit konsequent erschwert. „Wenn auf nahezu jede Medienanfrage oder -berichterstattung eine Rückmeldung des Erzbistums über eine beauftragte Anwaltskanzlei erfolgt, dann zeugt das meiner Meinung nach von einem sehr eigenartigen demokratischen Medienverständnis“, so der DJV-Gewerkschaftschef, der die Interessen von bundesweit über 37.000 Journalistinnen und Journalisten vertritt. „Ich verfolge als freier Journalist seit vielen Jahren die Arbeit der katholischen Kirche in Köln und bin erstaunt, wie man in kurzer Zeit so viel Porzellan zerschlagen kann“, resümiert Überall, der in der Rheinmetropole wohnt und arbeitet.

„Katholiken sind es leid, sich immer für die Amtskirche rechtfertigen zu müssen.“

„Ich fordere von der Amtskirche – insbesondere im Erzbistum Köln – wieder zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Medienvertretern zurückzukehren“, stellt der Bundesvorsitzende des KKV, Josef Ridders, am Rande des „Küchentalks“ im Gespräch mit Überall fest. „Die Katholiken sind es leid, sich immer wieder für die Amtskirche rechtfertigen zu müssen. Wer Mist gebaut hat, der muss dafür geradestehen und Konsequenzen ziehen. Es wird Zeit, vor der eigenen Haustür zu kehren und nicht die Medien für die Probleme der katholischen Kirche verantwortlich zu machen“, so Ridders. „Wenn wir als Kirche offen und ehrlich zu unseren Fehlern und Problemen stehen, dann können wir auch wieder an Glaubwürdigkeit bei den Menschen gewinnen. Das funktioniert aber in keinem Fall, wenn wir unnötige Energie in die Verhinderung freier Berichterstattung durch die Medien investieren.“

Medieninformation

2. KKV Küchentalk “Himmel und Erde”, Talkgast Prof. Dr. Frank Überall

DJV-Vorsitzender Überall spricht über Journalismus, Ethik und Krimis

Wie hat sich der Journalismus in den vergangenen Jahren verändert? Wie gehen Medien mit Corona um und welchen ethischen Anspruch haben die Reporter und Verleger an ihre Arbeit? Schwere Kost? Dieses Mal hat sich der KKV für seinen zweiten virtuellen Küchentalk am kommenden Mittwoch, 16. Juni, ab 18.30 Uhr auf www.neue-mitte.tv ein aktuelles und durchaus streitbares Thema auf die Agenda geschrieben. Aber mit dem Vorsitzenden des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV), Prof. Dr. Frank Überall, ist es den Verantwortlichen des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) gelungen, einen renommierten und kompetenten Gesprächspartner für die Kochrunde am Herd zu gewinnen.

„Schon die erste Talkrunde mit den ‚Taufbolden‘ hat bei uns im Verband für viel Gesprächsstoff gesorgt – und das versprechen wir uns auch von dem zweiten KKV-Küchentalk“, lädt der KKV Bundesvorsitzende Josef Ridders zum digitalen Treff ein. „Und wer nicht live dabei sein kann, der kann die 90minütige Sendung wenige Tage später auch unter www.neue-mitte.tv oder auf dem eigens eingerichteten YouTube-Kanal nochmals anschauen.

Eine eigens eingerichtete Chatfunktion sowie aktuelle Umfragen während der Sendung werde es auch in dieser Folge den Zuschauerinnen und Zuschauern ermöglichen, sich live in den Verlauf der Diskussion einzubringen.

„Ich bin schon sehr gespannt auf die Diskussion. Der Rückblick auf die Statistiken der ersten Sendung zeigten, dass mittlerweile weit über 1.000 Nutzer das Video live oder in der Aufzeichnung angeschaut haben. So viele Interessierte aus dem ganzen Bundesgebiet hätten wir in einer einzelnen Veranstaltung – zudem unter Pandemiebedingungen – nicht erreichen können“, berichtet der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders stolz.

Für den Mittwoch verspricht Ridders gemeinsam mit dem Moderationsteam wieder eine interessante, spannende und kurzweilige Gesprächsrunde. Wie es sich für einen Küchentalk gehöre, käme auch das Kochen und Essen nicht zu kurz und was der Journalisten-Gewerkschaftschef, Wissenschaftler und Autor Prof. Dr. Frank Überall mit der Krimi-Lektüre verbindet, wird sicherlich auch aufgelöst werden.

KKV fordert, Krankenhäuser wieder für Besucher öffnen

KKV-Bundesvorsitzender Josef Ridders kritisiert Krankenhäuser

„Was wir kranken Menschen und ihren Familien zumuten, ist nur noch unmenschlich!“

KKV fordert, die Türen auch für Besucher wieder zu öffnen – Pandemie nicht als Vorwand für Systemwechsel nutzen / Krankenhausseelsorge jetzt nachhaltig stärken

E S S E N . „Was wir kranken Menschen und ihren Familien zumuten, ist nur noch unmenschlich. Wir können doch bei verlässlichen Inzidenzen von unter 20 nicht einfach alle Türen verschließen und den Kontakt zwischen Patienten und ihren Familien und Freunden verbieten. Treffen im Biergarten nebenan sind erlaubt – aber Begleitung am Krankenbett untersagen wir. Das kann doch nicht wahr sein!“ Josef Ridders, Vorsitzender des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV), ist entsetzt über den aktuellen Regelungswirrwarr in deutschen Krankenhäusern. „Jedes Krankenhaus macht offenbar was es will. Mancher Träger sperrt ganze Häuser oder Abteilungen für jeglichen Besuch, andere lassen ausschließlich kurze Besuche innerhalb knapper Zeitfenstern zu. Für mich drängt sich der Eindruck auf, dass manches Krankenhaus die Pandemie nutzt, um einen schleichenden Systemwechsel vorzunehmen und sich der lästigen Besucher weitestgehend zu entledigen“, stellt Josef Ridders in einer am Freitag in Essen veröffentlichten Presseinformation fest.

„Mir ist sehr bewusst, welcher Druck in den vergangenen Monaten auf den Krankhäusern lastete. Die Ärzte und das pflegende Personal haben herausragendes geleistet und wir sind diesen Menschen sehr dankbar“, stellt Ridders seiner Kritik voran. Das entschuldige aber nicht, was sich nun einzelne Krankenhausbetreiber leisten: „Wir können doch nicht wieder Konzerte besuchen und Fußballspieler in Stadien und Kneipen bejubeln und kranke Menschen und ihre Familien lassen wir in ihrer Not allein, anstatt hier dringend notwendige Normalität zu ermöglichen. Was sind wir eigentlich für eine Gesellschaft geworden“, fragt sich Ridders. „Wenn sich Eltern mit ihren Kindern für eine Behandlung in Krankenhauszimmern isoliert einsperren lassen müssen, um sie in diesen schweren Stunden nicht allein zu lassen, dann ist das doch bei allem medizinischen Verständnis menschlich nicht vertretbar.

Ridders fordert die Krankenhausbranche und die Politik auf, sich schnellstens an einen Tisch zu setzen und mit den sinkenden Inzidenzen für erhebliche Erleichterungen in den Krankenhäusern Sorge zu tragen: „Es gibt zahlreiche technische Möglichkeiten, Besucherströme sinnvoll und ohne großen Aufwand zu organisieren und nachzuvollziehen. Diese Chancen müssen unbedingt genutzt und schnellstmöglich realisiert werden. Hier ist jeder Euro gut investiert.

Zudem sei es wichtig, dass bundesweit einheitliche und verlässliche Regeln gelten: „Das Hausrecht der Krankenhäuser kann nicht als Grund dafür herhalten, dass von Bundesland zu Bundesland und teilweise Krankenhaus zu Krankenhaus völlig unterschiedliche Regeln gelten“, fordert der KKV-Bundesvorsitzende. „Wenn ich höre, dass einzelne Krankenhäuser kostenpflichtige PCR-Tests als Voraussetzung für Aufnahme und Behandlung einfordern, dann werden hier bewusst zusätzliche Hürden geschaffen, die mit einer öffentlichen Gesundheitsvorsorge nicht vereinbar sind.“ Die Menschen müssten sich darauf verlassen können, dass grundsätzliche Regeln bundesweit gelten und notwendige und menschliche Behandlungen Krankenhaus in der Pandemie nicht ein „organisatorischer Gnadenakt der Betreiber“ seien.

„Lieber ein Seelsorger am Krankenbett,

als werktags im Gottesdienst vor leeren Kirchenbänken.“

Die katholische Kirche fordert Josef Ridders auf, aufgrund der jüngsten Erfahrungen die Krankenhausseelsorge nachhaltig zu stärken. „Wir müssen unsere knappen Kapazitäten als Kirche dort nutzen, wo ein Zeichen der Nächstenliebe und aktive Seelsorge dringend notwendig sind“, erklärt Ridders. „Wenn es nicht anders möglich ist, dass müssen wir in den Gemeinden vor Ort auf die eine oder andere Messe verzichten, um Seelsorge dort zu ermöglichen, wo sie jetzt gebraucht wird. Das ist es doch, was unser Christsein und unseren Glauben auszeichnen sollte. Mir ist ein Seelsorger am Krankenbett wichtiger als werktags im Gottesdienst vor leeren Kirchenbänken“, stellt Josef Ridders abschließend fest.

Medieninformation